Was für andere Künstler und Künstlerinnen der Pinsel oder Stift, ist für Heike Weber die Kartusche Sanitär-Silikon. Die elastische Dichtmasse, die üblicherweise Anschlussfugen in Bad oder Küche versiegelt, kommt bei der deutschen Bildhauerin und Zeichnerin in rauen Massen zum Einsatz. Ihr aktuelles Projekt ist ein Teppich aus 66 Litern Silikon.

Den orientalisch anmutenden Teppich, sechs Meter breit und acht Meter lang, hat Heike Weber speziell für die Landesstiftung Arp Museum Bahnhof Rolandseck in Remagen erarbeitet. Basis für das Kunstwerk ist eine Zeichnung, bei der Weber sich floralen Symbolen aus der abendländischen wie auch der christlichen Kultur bedient und diese gestisch übernimmt. „Ist die Zeichnung fertig, projiziere ich sie auf eine große Folie. Darauf wird dann im Anschluss das Silikon gespritzt. Erst im Museum wird die Folie entfernt, sodass der Teppich seine gesamte Raumwirkung entfalten kann“, erklärt die Heike Weber.

In der Mitte des Raumes wird die Bodenarbeit aus Silikon dann platziert. Kontrastreich in einem strahlenden Weiß auf dunklem Holzboden schimmert der Teppich als ornamentale Fläche, die mit den unterschiedlichsten Formelementen spielt.

 

Quelle: Design Boom