Polsterer geben sich die größte Mühe, jeglichen Faltenwurf der Stoffe auf Möbeln zu vermeiden und den Polsterkern unter dekorativeren Materialien zu verstecken.
Meike Harde hingegen ist Designerin, und als solcher wurde ihr in ihrer Ausbildung wohl mitgegeben, dass funktionale Teile eines Objektes lieber inszeniert anstatt versteckt werden sollten. Wie dieser Ansatz an einem Polstermöbel aussehen könnte, zeigt ihr Hocker-Entwurf Ziehharsofika.
Bunte Schaumstoffmatten werden mit ebenso bunten elastischen Gummibändern zusammengezurrt. Die Farben der Materialien, aber auch der Faltenwurf der einfachen Matten ohne komplizierte Schnittmuster spielen eine wichtige Rolle für das Erscheinungsbild.
Die Sitzfläche ist simpel und dabei in ihrem regelmäßigen Welllenschlag fast ornamental, die Unterkonstruktion erinnert an eine einfache Bank. Und gerade trotz der simplen Lösung auf allen Ebenen ist das Ziehharsofika ein echt schicker Schemel.