Direkt an der A45, zwischen einer Tankstelle, einem Burger King und einem Hotel, steht die Autobahnkirche Siegerland – ein Raum der Stille, der 24 Stunden am Tag zum Gebet einlädt. 2009 gewann das Büro schneider+schumacher aus Frankfurt einen eingeladenen Wettbewerb.

Sie überzeugten mit dem Entwurf eines abstrahierten Kirchengebäudes: Die Silhouette des homogenen, weißen Baukörpers zeigt eine traditionelle Dorfkirche. Die Außenwände wurden als Holzständerbau errichtet, der auf einem Betonfundament ruht. Das Dachtragwerk besteht aus einer Holzbinderkonstrution.

Der Neubau besteht aus einem im Grundriss quadratischen Hauptkörper (Kirche) mit zwei Ecktürmen und einer Erschließungsbrücke von Süd-West. Man betritt die Kirche, die bei näherer Betrachtung aus dem Berg heraus zu wachsen scheint, über einen Steg, der sich zu einem überdachten Eingang schließt. Im Inneren eröffnet sich ein Raum, dessen Gestaltung in Bezug auf die durch das Äußere hervorgerufene Erwartungshaltung eher überrascht: die Innenkuppel öffnet sich zum Altarbereich, in den nur von oben durch die beiden Turmspitzen natürliches Licht einfällt.

Die Innenkuppel besteht aus 66 vertikal und horizontal zueinander verlaufenden, halbkreisförmigen Holzspanten, welche wiederum aus ca. 650 Einzelteilen zusammengesetzt sind. Die Holzrippen werden über die in die Platten eingebrachten Schlitze ineinander gesteckt. Dadurch erhält die Konstruktion eine Eigensteifigkeit und trägt sich selbst. Eine Fixierung am Fußboden ist nur punktuell über Stahlwinkel notwendig.

Quelle: schneider+schumacher, Detail, German Architects