Die internationale Möbelmesse „imm cologne“ in Köln stellt die neuen Designtrends der Einrichtungsbranche vor. 2014 sind Individualität, Kreativität und Natürlichkeit gefragt.
Durchgestylt und Ton in Ton haben als Trends ausgedient. Die neuen Interieurs erzählen Geschichten: von Reisen in ferne Länder, von Sehnsüchten, von Menschen. Der Designer Alexander Seifried hat sich für die deutsche Firma Richard Lampert von einem traditionellen nordafghanischen Zelt inspirieren lassen. Man wohnt, wo man seine Zelte aufschlägt.
Die Künstlerin Jane Worthington hat für den niederländischen Hersteller Leolux ein Sofa als überdimensionale Schaukel entworfen. Damit hat sie die Jury des Interior Innovation Award überzeugt – zu sehen ist das Sofa auf der Möbelmesse vom 13. bis 19. Januar 2014 in Köln.
Der Armchair, den Charles Eames und seine Frau Ray vor gut 60 Jahren entwarfen, wird immer wieder neu interpretiert. Dieter Thiel hat ihn für den Möbelproduzenten Vitra aus Baden-Württemberg als Outdoorvariante aus Drahtgeflecht gestaltet.
2013 waren sie schmerzlich vermisst worden: Jetzt sind sie da. Gubi, Muuto, Norman Copenhagen und viele andere zeigen neues skandinavisches Design. Markenzeichen: natürliche Materialien, viel Holz. Keine XXL-Sitzlandschaften, sondern kleinteilige Möbel, die auch wirklich in ein reales Wohnzimmer passen.
Vor genau 50 Jahren reüssierte Verner Panton, übrigens auch ein Däne, mit seiner Lampe „Fun“ auf der Kölner Messe. Die einen feierten ihn, andere lachten ihn aus. Heute ist „Fun“ der Top-Seller der Firma Verpan.
Es grünt und sprießt allerorten auf der imm cologne 2014. Zimmerpflanzen sind wieder en vogue. Bocci aus Kanada kombinieren gleich zwei Megatrends: den zur Inszenierung des Lichts mit dem Trend zur neuen Natürlichkeit.
Ein Statement gegen den Trend zum Luxusbett: Das Modell Shine der italienischen Designer von Capo d’Opera sieht aus, als stünde es mitten im Urwald. Die absichtlich unabsichtlich zerknautscht aussehende Bettwäsche wirkt, als wäre der Bewohner gerade erst aufgestanden.
Die Firma Hansgrohe steht für innovatives Design für das, was früher mal eine Nasszelle war. Nun macht der deutsche Hersteller aus einer Dusche wahre Kunst: Statt die kupfernen Leitungen in der Wand zu verstecken, kann man sie schließlich auch skulptural inszenieren.
Duschen aus Kupfer, Lampen aus Messing: Ein neuer Trend ist auf jeden Fall der zu Metall als Werkstoff für Interieurs. Die italienische Firma de Castelli zeigt einen Couchtisch aus mit Säure behandeltem Eisen. Dadurch ergibt sich eine ganz eigenartige Oberflächentextur. Jeder Tisch ist garantiert ein Unikat.
Garantiert witterungsbeständig ist dieser Sessel der deutschen Designer Concrete Urban Design aus Glasfaserbeton. Diese innovative Technologie erlaubt es, Möbel herzustellen, die ohne ein stählernes Gerüst auskommen. Dadurch wirken sie leicht und filigran.
Die serbischen Designer von Supermarket haben die LED-Technologie weiterentwickelt. Der Leuchtkörper besteht nicht mehr aus einzelnen Lichtquellen, sondern aus einer Fläche. Dieser Prototyp ist allerdings nicht ganz billig: Kostenpunkt rund 50.000 Euro.
Zum dritten Mal hat die Möbelmesse einen jungen, internationalen Designer eingeladen, ein ganzes Haus zu entwerfen. Die dänisch-englische Designerin Louise Campbell zeigt ein Konzept, bei dem die Räumlichkeiten nicht voneinander abgegrenzt sind. Es gibt auch keine Grenzen zwischen den Funktionsbereichen. Die Küche ist gleichzeitig auch Werkraum – Kochen ist schließlich auch ein Handwerk.
Quelle: DW