Berlinale 2017: Was von den Goldenen Bärenpreisen zu erwarten ist
Die ersten Februarwochen sind vielleicht meine Lieblingszeit in Berlin. Egal, dass es Winter ist.
Wohn-Design Trend verliebte sich in die unglaubliche Atmosphäre: gute Storytelling, herausragende Schauspielerei, intelligente und abwechslungsreiche Menschen – auch Kinder – und eine faszinierende Sammlung von lässigen Interaktionen mit Fremden.
Im Februar wird Berlin mit den jährlichen Internationalen Filmfestspielen der Berlinale zum Filmträger. Verwenden Sie diese Insider-Tipps & Tricks zu wissen, wie, wo und wann, um Tickets zu bekommen, wählen Sie Filme und mehr …
Berlin hat jedes Jahr viele kulturelle, politische und künstlerische Ereignisse. Allerdings ist die Berlinale eine Kombination aus hochwertigem Mainstream und unabhängigem Kino, die unterschiedliche Einblicke in die Vielfalt unserer Welt bietet. Es zählt und ist wichtig, weil es eine Reihe von verschiedenen Ländern, Sprachen und Traditionen darstellt. Nicht alle Orte der Welt erzählen Geschichten auf die gleiche Weise. Die Berlinale ist, eine Art zu reisen, ohne Berlin verlassen zu müssen.
Filme sind eine fantastische Weise, der Wirklichkeit zu entgehen, aber sie sind auch eine Weise, mit der Welt zu verbinden. Ein guter Film kann eine einzelne Emotion zu erfassen und spielen Sie es mit einer Intensität manchmal schwer zu fühlen im wirklichen Leben.
Die 2017 Berlin Film Festival kündigte die erste Teil der Filme spielen im Wettbewerb, und das Lineup ist bereits voll von Potenzial.
The party
Janet ist gerade zur Ministerin im Schattenkabinett ernannt worden – die Krönung ihrer politischen Laufbahn. Mit ihrem Mann Bill und ein paar engen Freunden soll das gefeiert werden. Die Gäste treffen in ihrem Londoner Haus ein, doch die Party nimmt einen anderen Verlauf als erwartet. Bill platzt mit gleich zwei explosiven Enthüllungen heraus, die nicht nur Janets Existenz in den Grundfesten erschüttern. Liebe, Freundschaften, politische Überzeugungen und Lebensentwürfe stehen zur Disposition. Unter der kultivierten linksliberalen Oberfläche brodelt es, und in der Auseinandersetzung werden schließlich scharfe Geschütze aufgefahren – durchaus im Wortsinn.
In ihrem achten Kinofilm lädt die britische Regisseurin und Drehbuchautorin Sally Potter, die zuletzt 2009 mit Rage im Wettbewerb der Berlinale vertreten war, namhafte Akteure zur Party. Was als Komödie mit hintersinnigem Witz und scharfen Dialogen beginnt, kippt in die Tragödie. Wenn dem Leben mit Argumenten nicht mehr beizukommen ist, wird unversehens um den Fortbestand der nur scheinbar gefestigten Existenzen gerungen.
The dinner
Paul hat keine Lust auf das Dinner mit seinem Bruder Stan, einem bekannten Politiker, und seiner Schwägerin Barbara. Doch seine Frau Claire besteht darauf, dass er sie begleitet. In dem angesagten Restaurant kommen zwischen den exquisiten Speisen dunkle Familiengeheimnisse auf den Tisch. Die Söhne der beiden Paare sind, bislang unentdeckt, für ein schreckliches Verbrechen verantwortlich. Ihre Eltern müssen nun entscheiden, wie sie mit der Situation umgehen. Es kommt zum Streit, denn eine öffentliche Enthüllung würde das Leben für jeden Einzelnen von ihnen für immer verändern.
Oren Moverman stellt moralische Konflikte in den Mittelpunkt seines zum Teil wie ein Kammerspiel anmutenden Thrillers. Die Auseinandersetzung der Erwachsenen, die damit umgehen müssen, dass ihre Kinder etwas Monströses getan haben, ist von Rückblenden auf das Verbrechen, aber auch auf die Kindheit der Brüder Paul und Stan durchbrochen. Der Film zeigt ein Kräftemessen zweier Paare, die wechselnde Allianzen bilden. Sollen sie sich der Verantwortung stellen oder sie verleugnen? Wie trifft man die richtige Entscheidung, und welchen Preis hat die nächste Generation dafür zu zahlen?
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Die andere Seite der Hoffnung
Der Film besteht aus zwei Geschichten, die sich nach 40 Minuten miteinander verbinden: In der ersten geht es um Khaled, einen syrischen Flüchtling. Als blinder Passagier eines Kohlefrachters landet er eher zufällig in Helsinki und beantragt ohne große Hoffnung auf die Zukunft Asyl. Wikström, die zweite Hauptfigur, ist Handelsvertreter für Krawatten und Männerhemden. Er kehrt seinem bisherigen Berufsleben den Rücken, setzt sein Pokerface am Glücksspieltisch ein und kauft ein Restaurant im letzten Winkel von Helsinki. Als die Behörden Khaled das Asyl verweigern, beschließt er, wie viele seiner Schicksalsgenossen illegal im Land zu bleiben. Er taucht in der finnischen Hauptstadt unter und lebt auf der Straße. Dort begegnet er den verschiedensten Formen von Rassismus, aber auch coolen Rock ’n’ Rollern und aufrichtiger Freundlichkeit. Eines Tages findet Wikström ihn nachts schlafend im dunklen Hinterhof seines Restaurants, besorgt ihm ein Bett und einen Job. Für eine Weile bilden die beiden gemeinsam mit der Kellnerin, dem Koch und dessen Hund eine utopische Einheit, eine der für Aki Kaurismäki typischen Schicksalsgemeinschaften, die vorführt, dass die Welt besser sein könnte und sollte.
Spoor
Duszejko, eine pensionierte Brückenbauingenieurin, lebt zurückgezogen in einem Bergdorf an der polnisch-tschechischen Grenze. Sie ist charismatisch, exzentrisch, eine leidenschaftliche Astrologin und strikte Vegetarierin. Eines Tages sind ihre geliebten Hunde verschwunden. Wenig später entdeckt sie in einer verschneiten Winternacht ihren toten Nachbarn und bei dessen Leiche eine Hirschfährte. Weitere Männer sterben auf mysteriöse Weise. Alle hatten ihren festen Platz in der dörflichen Gemeinschaft, alle waren passionierte Jäger. Haben wilde Tiere die Männer auf dem Gewissen? Oder lässt sich ein Mensch zu einem blutigen Rachefeldzug hinreißen? Irgendwann fällt der Verdacht auf Duszejko …
Nach ihrem Ausflug in die Welt der Serien meldet sich Agnieszka Holland mit einem subversiven Krimi auf der großen Leinwand zurück. Pokot spielt in einer Landschaft mit wechselnden Jahreszeiten, deren wilde Schönheit jedoch nicht über Korruption, Grausamkeit und Dummheit ihrer Bewohner hinwegtäuscht. Fest verwurzelt in der Realität der polnischen Provinz, ist der Film so anarchistisch wie seine Heldin – ein waghalsiger Genremix aus komischer Detektivstory, spannendem Ökothriller und feministischem Märchen.
Una mujer fantástica
Marina und Orlando lieben sich und planen eine gemeinsame Zukunft. Sie arbeitet als Kellnerin und singt leidenschaftlich gern, der 20 Jahre ältere Geliebte hat ihretwegen seine Familie verlassen. Doch als die beiden nach Marinas ausgelassener Geburtstagsfeier in einem Restaurant nach Hause kommen, wird Orlando plötzlich leichenblass, reagiert nicht mehr. Im Krankenhaus können die Ärzte nur noch seinen Tod feststellen. Die Ereignisse überschlagen sich: Marina sieht sich mit den unangenehmen Fragen einer Kommissarin konfrontiert, und Orlandos Familie begegnet ihr mit Wut und Misstrauen. Seine Noch-Ehefrau schließt sie von der Beerdigung aus; die gemeinsame Wohnung, die auf dem Papier Orlando gehört, soll sie möglichst rasch verlassen. Marina ist eine Transgender-Frau, und die Familie des Verstorbenen fühlt sich durch ihre sexuelle Identität bedroht. Mit der gleichen Energie, mit der sie früher dafür gekämpft hat, als Frau zu leben, pocht Marina nun erhobenen Hauptes auf ihr Recht auf Trauer. Und wenn schon nicht ihre Umgebung, so ist doch der Film ganz auf ihrer Seite und zeigt die zunehmend ins Abseits gedrängte Protagonistin als starke, lebenskluge – fantastische – Frau.
AM ENDE DES FILMES
Wenn der Film einen Abschnitt für Q&A enthält, bleiben Sie! Nicht alle Vorführungen haben dies, aber viele machen – vor allem die Premieren. Sie können ein kleines Gespräch mit den Regisseuren, den Schriftstellern, den Schauspielern und erfahren Sie mehr über den Film und die Industrie. Es ist auch eine Gelegenheit für Mitglieder aus dem Publikum, Fragen zu stellen. Seien Sie mutig und stellen Sie Ihre Frage! Sie können immer zwei oder drei Personen aus dem Publikum zu befriedigen ihre Neugier, bevor das Gespräch vorbei ist. Als eines der einzigen Filmfestivals der Welt für die Öffentlichkeit zugänglich ist, ist es eine große Chance, ein Gespräch mit der Filmindustrie zu starten.
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